PAMS (Prestataires d'Administration et de Maintenance Sécurisées) ist ein von der ANSSI (Agence Nationale de la Sécurité des Systèmes d'Information) entwickelter Bezugsrahmen, der die Aktivitäten von Unternehmen, die Outsourcing-Dienstleistungen anbieten, betreut. Dieser Bezugsrahmen gilt speziell für die ausgelagerte Verwaltung und Wartung von kritischen Informationssystemen. Er stellt eine Reihe strenger Anforderungen auf, um die Sicherheit dieser Dienstleistungen zu gewährleisten, insbesondere für sensible Kunden wie Opérateurs d'Importance Vitale (OIV).
Warum wurde das PAMS-Repository erstellt?
Das PAMS-Referenzsystem wurde als Antwort auf den wachsenden Bedarf an sicheren Outsourcing-Leistungen geschaffen. In einem Umfeld, in dem die Auslagerung von IT-Verwaltung und -Wartung üblich geworden ist, haben die damit verbundenen Risiken (Cyberangriffe, Datenlecks, Kompromittierung von Systemen) erheblich zugenommen.
PAMS ermöglicht es den Auftraggeberorganisationen (Unternehmen, Behörden, OIV), die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, die aus mehreren normativen Rahmenwerken stammen:
- Die europäische NIS-Richtlinie (Network and Information Security)
- Das französische Verteidigungsgesetzbuch
- Die Politik der Sicherheit der Informationssysteme des Staates (PSSIE)
Die Beauftragung eines PAMS-qualifizierten Anbieters ist daher nicht nur eine Garantie für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch für die Anwendung der besten Praktiken im Bereich der IT-Sicherheit, selbst für Organisationen, die nicht streng an diese gesetzlichen Verpflichtungen gebunden sind.
Die verschiedenen Schritte des Qualifikationsprozesses
J0: Vorbereitungsphase
Diese erste Phase markiert das Engagement des Dienstleisters für den Qualifizierungsprozess. Sie umfasst die Kenntnisnahme des Referenzsystems und die formelle Zustimmung zu den darin enthaltenen Anforderungen.
J1: Ersteinschätzung
Eine unabhängige Zertifizierungsstelle (wie das Laboratoire National de métrologie et d'Essais - LNE) führt eine gründliche Bewertung durch, um zu überprüfen, ob der Anbieter die Anforderungen des PAMS-Standards erfüllt.
J1: Ersteinschätzung
Eine unabhängige Zertifizierungsstelle (wie das Laboratoire National de métrologie et d'Essais - LNE) führt eine gründliche Bewertung durch, um zu überprüfen, ob der Anbieter die Anforderungen des PAMS-Standards erfüllt.
J2: Validierung durch ANSSI
Die ANSSI prüft und akzeptiert die vom Zertifizierungsorganismus durchgeführten Bewertungsarbeiten. Dieser Schritt stellt eine technische Validierung der Bewertungsunterlagen dar.
J3: Qualifikationsentscheidung
Auf der Grundlage des validierten Bewertungsberichts trifft ANSSI die endgültige Entscheidung, ob die PAMS-Qualifikation gewährt wird oder nicht. Im Falle einer positiven Entscheidung wird die Qualifikationsbescheinigung für eine Dauer von drei Jahren ausgestellt und auf der offiziellen Website der ANSSI veröffentlicht.
Anschließend werden jährlich Folgebewertungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass das erforderliche Sicherheitsniveau während der gesamten Gültigkeitsdauer der Qualifikation aufrechterhalten wird.
Die Anforderungen und der Umfang des Referenzsystems
Der PAMS-Standard stellt strenge Anforderungen, die sich um drei Hauptdimensionen drehen:
Organisatorische Anforderungen
- Einführung formalisierter Prozesse für Verwaltung und Wartung
- Klare Definition von Verantwortlichkeiten und Rollen
- Rigorose Verwaltung von Sicherheitsvorfällen
Technische Anforderungen
- Strikte Trennung zwischen dem Informationssystem des Anbieters (Werkzeuge, Computer, Verwaltungsnetzwerke) und den verwalteten Ressourcen des Kunden
- Implementierung von Mechanismen zur Nachvollziehbarkeit von Verwaltungshandlungen
- Schutz von Verwaltungs- und Wartungsabläufen
- Sicherung privilegierter Zugänge
Menschliche Anforderungen
- Schulung und Sensibilisierung des Personals für Sicherheitsfragen
- Hintergrundüberprüfung von Administratoren mit Zugang zu kritischen Systemen
- Anwendung des Prinzips des geringsten Privilegs
Der von PAMS abgedeckte Umfang umfasst alle physischen oder virtuellen Geräte des verwalteten Informationssystems: Server, Workstations, Netzwerkgeräte, Anwendungen, Datenbanken usw.
Die Vorteile der PAMS-Qualifikation
Stärkung der Sicherheit
Die PAMS-Qualifikation ermöglicht eine deutliche Reduzierung der Risiken, die mit dem Outsourcing der Verwaltung und Wartung von Informationssystemen verbunden sind. Sie stellt einen wirksamen Schutz vor immer raffinierteren Cyberbedrohungen dar.
Einhaltung von Vorschriften
Für Kunden, die strengen rechtlichen Verpflichtungen unterliegen, erleichtert die Beauftragung eines PAMS-qualifizierten Anbieters die Einhaltung der für ihre Branche geltenden regulatorischen Anforderungen.
Vertrauen und Differenzierung auf dem Markt
Für Outsourcing-Anbieter stellt die PAMS-Qualifikation einen Beweis für Seriosität und Kompetenz dar, der den Zugang zu sensiblen Märkten (OIV, öffentlicher Sektor, kritische Industrien) erleichtert. Sie stellt einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil dar.
Kontinuierliche Verbesserung
Der jährliche Bewertungsprozess gewährleistet, dass das Sicherheitsniveau dauerhaft aufrechterhalten wird, und fördert einen Ansatz zur kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitspraktiken.
Perspektiven und Herausforderungen
Das PAMS-Referenzsystem hat sich heute in Frankreich als Referenzstandard für sicheres Outsourcing durchgesetzt. Der Standard ermöglicht es, die Beziehung zwischen Dienstleistern und Kunden auf der Grundlage hoher und überprüfbarer Anforderungen zu strukturieren und so zur globalen Widerstandsfähigkeit kritischer Informationssysteme beizutragen.
Zukünftige Herausforderungen werden die Anpassung des Referenzrahmens an technologische Entwicklungen (Cloud Computing, künstliche Intelligenz, Automatisierung) sowie seine Verknüpfung mit anderen internationalen Referenzrahmen betreffen, um die Interoperabilität und die gegenseitige Anerkennung von Sicherheitsqualifikationen auf globaler Ebene zu erleichtern.